Mit fröhlichen Bildern schneller gesund

Konrad Niemeier stellt in den Waldburg-Zeil-Kliniken aus

Von Doris Gräter

„Ein paar motivierende Bilder täten mir gut“, dachte der Patient, als er sich im vergangenen Oktober nach seiner Knieoperation einer Anschlussheilbehandlung unterzog. Jetzt können sich Patienten, Personal und Besucher seiner Exponate erfreuen: Konrad Niemeier stellt ab 27. März seine farbgesättigten, vitalen Bilder in den Waldburg-Zeil-Kliniken aus. Die Vernissage findet 27. März 2014 um 19.00 Uhr statt.

DOMINANZ

„Dominanz“ von Konrad Niemeier

Der Autodidakt ist im oberpfälzischen Strahlfeld in einer großen Familie aufgewachsen. Schon als kleines Kind nutzte er jede Minute zum Malen und Zeichnen, als Bub kopierte er die großen Künstler. Während der Malerlehre in Stuttgart entstanden vor allem kleine Ölbilder mit Tiermotiven, die zwei Galeristen für den Jungen verkauften. Ein nettes Geschäft in der kulturhungrigen Nachkriegszeit, doch Konrad Niemeier entschied sich für das Handwerk und gründete bald einen eigenen Betrieb. Ganz aufgegeben hat er das Malen nie, doch erst nach der aktiven Berufsphase konnte er seine künstlerische Begabung wieder intensiv pflegen. Malaufenthalte in der Toskana und im französischen Guillestre inspirierten und setzten Impulse, im Seminar „Bild, Technik und Rhetorik“ bei Professor Hans Karl Schlegel in Stuttgart entwickelte er seinen eigenen Stil. Als neue Technik lerne er den Siebdruck, den er vielfach in seinen Bildern anwendet. „Es war ein langes Suchen voller Widersprüche“, sagt Konrad Niemeier im Blick zurück. „Ich durchdenke jedes Bild sehr genau. Die Intuition ist zweitrang“.

Die Taufe am Jordan

„Die Taufe am Jordan“ von Konrad Niemeier

Oft arbeitet er von der Gestaltung her – ohne natürliches Vorbild. Im Bild „Dominanz“ platzierte er im Streben nach Ausdruck und Harmonie seine Formen und Farben um die großzügige Fläche des intensiven Blau.

Seine Naturbilder sind realistisch. Sie stilisieren das Gesehene, sie thematisieren das Empfundene, die Schatten der Bedrohung und das Licht der Hoffnung.

Konrad Niemeier setzt sich mit religiösen Themen auseinander. „Die Taufe am Jordan“, „Adam und Eva“, „Kain und Abel“: Diese Bilder zeigen das ernsthafte Auseinandersetzen, gepaart mit Hintergründigkeit, mit Leichtigkeit und Pfiff. Hier verrät er am meisten von sich selbst.

Adam und Eva

„Adam und Eva“ von Konrad Niemeier

Kain und Abel

„Kain und Abel“ von Konrad Niemeier

In Meerblau lenkt der Künstler das Augenmerk des Betrachters auf die griechische Mythologie. Mit wenigen Flächen entstand der „Europa und der Stier“ ist auf das Wesentliche reduziert. Sie klammert sich an den Stier, denn das Wasser ist tief, das Meer ist weit, die Flucht ist gefährlich. Morgenröte am Horizont!

Konrad Niemeier hat sich von der Knieoperation sehr gut erholt. Er hat seine Bilder dort aufgehängt, wo ihm geholfen wurde, wo er Heilung erfuhr. „Viele Bilder davon sind nach der Genesung entstanden. Wenn sie Patienten helfen könnten, sich von meinem Optimismus anstecken zu lassen um schnell gesund zu werden, wäre das meine schönste Belohnung.“

Europa und der Stier

„Europa und der Stier“ von Konrad Niemeier

Alle Werke der Ausstellung „Form & Vielfalt“ anschauen (als Diashow)

Alle Werke der Ausstellung „Form & Vielfalt“ anschauen (als Übersicht)

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